Zecken stellen für Katzen mit Freigang in den warmen Monaten des Jahres ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Sie lauern in Büschen oder auf Bäumen auf einen potenziellen Wirt, von dessen Blut sie sich ernähren können. Der Stich der Zecke an sich fällt meist kaum auf und die Menge an Blut, die der Parasit bei seiner Mahlzeit aufnimmt ist nicht der Rede wert. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass Zecken für Katzen harmlos sind. Denn sie können ihre Bissopfer mit gefährlichen Krankheitserregern infizieren.
Welche das sind und wie Sie Ihre Katze vor Zecken schützen können, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Je nach Witterung sind Zecken vor allem in der Zeit von März bis Oktober aktiv.
- Katzen können durch Zecken mit einer Reihe von gefährlichen Krankheiten infiziert werden.
- Freigänger sollten bei ihrer Rückkehr abgesucht und vorhandene Zecken entfernt werden.
- Für einen wirksamen Schutz ist die Nutzung eines geeigneten Zeckenschutzmittels zu empfehlen.
Warum Zecken für Katzen so gefährlich sind
Zecken zählen zu den Milben. Sie sind praktisch weltweit verbreitet. Insgesamt gibt es mehr als 900 verschiedene Zeckenarten. In Deutschland sind in erster Linie die Auwaldzecke und der Gemeine Holzbock verbreitet. Aufgrund der steigenden Temperaturen scheinen sich in den letzten Jahren aber zum Teil auch Zecken, die eigentlich in südlicheren Ländern heimisch sind, bei uns anzusiedeln.
Bei Zecken handelt es sich um sogenannte Ektoparasiten. Haben sie einen geeigneten Wirt, wie zum Beispiel eine Katze, befallen, durchstechen sie die Haut und ernähren sich vom Blut ihres Opfers. Eine solche Blutmahlzeit kann einige Stunden oder auch mehrere Tage dauern. Im Anschluss daran lässt sich die vollgesaugte Zecke von alleine vom Körper der Katze abfallen.
In Anbetracht einer Körpergröße von wenigen Millimetern versteht es sich vermutlich von selbst, dass die geringe Blutmenge, die eine Zecke bei ihrer Mahlzeit aufnimmt, selbst für junge Katzen kein Problem darstellt.
Allerdings sind die kleinen Parasiten dennoch sehr gefährlich. Denn sie können eine Reihe von Krankheitserregern in sich tragen und ihren Wirt beim Blutsaugen mit diesen infizieren.
Mit diesen Krankheiten können Zecken Katzen infizieren
Katzen gelten im Vergleich zu Hunden im Allgemeinen als weniger anfällig für eine Infektion mit Krankheiten durch Zecken. Nichtsdestotrotz besteht auch bei ihnen ein Risiko. Gerade ein Erkranken an Borreliose ist bei Katzen keine Seltenheit.
Die bakterielle Infektionskrankheit wird durch Borrelien verursacht und macht sich zunächst nur durch Hautrötungen im Bereich des Zeckenstichs bemerkbar. Nach einigen Wochen können dann Symptome wie Lahmheit, Fieber und Appetitlosigkeit auftreten.
Ohne Behandlung kann Borreliose bei Katzen Gelenkschäden verursachen und zum Teil sogar das Zentrale Nervensystem angreifen. Bei rechtzeitiger Diagnose lässt sie sich im Normalfall jedoch recht gut mit Antibiotika behandeln.
Weitere Krankheiten, die Katzen von Zecken bekommen können, sind Babesiose und Anaplasmose. Bei einer Infektion mit Babesiose kommt es zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen, was sich unter anderem durch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Fieber bemerkbar macht.
Die für ein Erkranken an Anaplasmose verantwortlichen Anaplasmen greifen hingegen die weißen Blutkörperchen an, was neben Fieber und Gewichtsverlust unter anderem auch Lethargie und Gelenkschmerzen zur Folge hat.
Zecken bei Katzen richtig entfernen
Um eine Infektion mit den genannten Krankheiten zu vermeiden, ist ein zuverlässiger Zeckenschutz für Katzen mit Freigang sehr wichtig. Daher empfiehlt es sich, die Vierbeiner bei ihrer Rückkehr stets gründlich auf eventuell vorhandene Zecken zu kontrollieren und diese umgehend zu entfernen.
Grundsätzlich ist es ratsam, den kompletten Körper abzusuchen. Da Katzen Zecken sehr häufig selbst abbeißen oder abkratzen, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Zeckenfund jedoch vor allem an schwer erreichbaren Stellen wie an den Ohren, am Kinn, im Nacken oder auf der Brust besonders hoch.
Haben Sie bei Ihrer Katze eine Zecke gefunden, dürfen Sie diese auf keinen Fall mit den Fingern entfernen. Denn dabei würden Sie den Parasiten nur zerquetschen und so die Übertragung vorhandener Krankheitserreger beschleunigen.
Nutzen Sie stattdessen eine spezielle Zeckenzange oder eine Pinzette, mit der Sie die Zecke vorsichtig aus der Haut herausziehen. Achten Sie dabei darauf, dass der Kopf des Blutsaugers nicht stecken bleibt, da durch diesen weiterhin Krankheitserreger in den Körper Ihrer Katze gelangen können.
Warum ein Zeckenschutzmittel für Katzen sinnvoll ist
Freigänger sind nicht selten mehrere Tage unterwegs, bevor sie wieder nachhause kommen. Dadurch haben Zecken genug Zeit für ihre Blutmahlzeit und das Risiko, dass dabei Krankheitserreger übertragen werden, ist dementsprechend hoch.
Es reicht daher meist nicht, wenn Sie sich beim Schutz Ihrer Katze ausschließlich auf das nachträgliche Entfernen von Zecken beschränken. Darüber hinaus sollten Sie insbesondere in Risikogebieten auch ein geeignetes Zeckenmittel verwenden.
Für Katzen mit Freigang bieten sich zu diesem Zweck in erster Linie sogenannte Spot-ons an. Dabei handelt es sich um Zeckenschutzmittel, die dem Vierbeiner in den Nacken getropft werden und deren Wirkung meist mehrere Wochen anhält.
Natürliche Alternativen gegen Zecken bei Katzen
Neben chemischen Präparaten sind auch verschiedene Sprays als natürliche Alternative für den Zeckenschutz erhältlich. Diese enthalten meist verschiedene Öle mit einem hohen Laurinsäuregehalt. Der Geruch dieser mittelkettigen Fettsäure wirkt erwiesenermaßen abstoßend auf Zecken.
Allerdings putzen sich Katzen bekanntlich sehr ausgiebig. Natürliche Mittel, die in das Fell gesprüht werden, eignen sich daher nur bedingt, um Ihre Katze vor Zecken und den durch sie übertragenen Krankheiten zu schützen