Neues Kaninchen im Haushalt: Wie gelingt die Eingewöhnung stressfrei?

Neues Kaninchen im Haushalt

Wie Sie vermutlich wissen, handelt es sich bei Kaninchen um Fluchttiere. Dementsprechend dauert es einen Moment, bis die Hasenartigen nach dem Einzug in das neue Zuhause ihre Scheu ablegen. Im Folgenden wollen wir Ihnen daher einige Tipps geben, mit denen Sie die Eingewöhnungsphase für die Kaninchen möglichst stressfrei gestalten können.

Kaninchen eingewöhnen - das Wichtigste auf einen Blick

  • Da es sich bei Kaninchen von Natur aus um Fluchttiere handelt, sind sie am Anfang sehr scheu.
  • In den ersten Stunden nach dem Einzug sollten die Tiere komplett in Ruhe gelassen werden.
  • Während der Eingewöhnungsphase ist es besonders wichtig, Hektik und Lärm in der Nähe der Tiere zu vermeiden.
  • Füttern Sie die Kaninchen von Hand, um langsam Vertrauen aufzubauen.
  • Verzichten Sie darauf, die Tiere hochzuheben, da dies für sie mit erheblichem Stress verbunden ist.
  • Sobald sich die Kaninchen eingewöhnt und ihre Scheu abgelegt haben, ist auch Freilauf in der Wohnung möglich.

Der Tag des Einzugs

Mit Sicherheit sind Sie und Ihre Kinder sehr aufgeregt, wenn die Kaninchen einziehen. Doch obwohl Sie es kaum erwarten können, sich endlich mit Ihren neuen Mitbewohnern zu beschäftigen, sollten Sie ihnen unbedingt einige Stunden Ruhe gönnen. Lassen Sie die Vierbeiner erst einmal alleine und geben Sie ihnen die Gelegenheit, aus ihrer Transportbox zu kommen und die fremde Umgebung kennenzulernen. Haben Ihre Kaninchen den ersten Umzugsstress überwunden, können Sie sich ihnen vorsichtig nähern. Halten Sie dabei aber erst einmal ein wenig Abstand. Vermeiden Sie hektische Bewegungen und reden Sie leise mit ihnen. Das gibt den scheuen Tieren die Möglichkeit, sich an Sie und den Klang Ihrer Stimme zu gewöhnen.

Die ersten Tage im neuen Zuhause

In den Tagen nach dem Einzug ist es weiterhin wichtig, dass Sie Ihre Kaninchen nicht unnötig stressen. Lassen Sie die Tiere soweit wie möglich in Ruhe und vermeiden Sie Lärm, um die Vierbeiner nicht zu verschrecken. Wenn Sie Kinder haben, sorgen Sie dafür, dass diese ebenfalls Rücksicht nehmen und zum Beispiel nicht um das Gehege oder das Gehege der Tiere herumtoben. Beim Füttern oder Reinigen sollten Sie unbedingt seitlich in das Gehege greifen. 

Auf diese Weise sind Sie auf einer Höhe mit Ihren Kaninchen und wirken weniger bedrohlich für sie. Verzichten Sie außerdem darauf, die Tiere auf den Arm zu nehmen und herumzutragen. Es mag zwar verlockend sein, mit den niedlichen Kaninchen zu kuscheln. In der Regel können Sie sich jedoch sicher sein, dass das Kaninchen davon alles andere als begeistert sein wird und Sie die noch junge Beziehung mit dem Tier direkt wieder zerstören.

Vertrauensaufbau in der Eingewöhnungsphase

Es wird eine Weile dauern, bis Ihre Kaninchen Ihnen vertrauen. Doch wenn Sie behutsam vorgehen und den Tieren etwas Zeit geben, werden sie ihre Scheu verlieren und immer zutraulicher werden. Für den Anfang hat es sich bewährt, die schüchternen Vierbeiner von Hand zu füttern. Legen Sie sich dabei am besten auf den Boden, sprechen Sie mit ruhiger Stimme und bieten Sie den Kaninchen kleine Stücke Gemüse oder frische Kräuter an. Kräuter sind gut verdaulich, gesund und sehr beliebt. 

Erfahrungsgemäß dauert es auf diese Weise nicht lange, bis die Neugier der Tiere siegt und sie das angebotene Futter gerne annehmen. Schon bald werden Ihre Kaninchen in Ihrer Nähe ganz entspannt sein und sich Ihnen vielleicht sogar von selbst nähern. Nun können Sie sich den Tieren auch behutsam von vorne annähern und Stirn und Kopf streicheln. Den Rücken bevorzugen nicht viele Kaninchen, da Berührungen dort eher ungewohnt sind und eventuell mit Beutegreifern oder dominantem Verhalten von Artgenossen assoziiert werden könnten. Kopf und Seite des Kaninchens mit einem Finger streicheln mimt hingegen das Putzen eines Artgenossen nach und wird meist eher angenommen. 

Freilauf in der Wohnung

Kaninchen wissen es zu schätzen, wenn sie sich auch außerhalb ihres Geheges bewegen dürfen und regelmäßigen Freilauf in der Wohnung erhalten. Haben sich die Tiere eingewöhnt, dürfen Sie ihnen diesen gerne gewähren. Beseitigen Sie vorab aber unbedingt potenzielle Gefahrenquellen, wie zum Beispiel Stromkabel oder giftige Pflanzen, die die Kaninchen annagen könnten.

Tipps für die Einrichtung des Kaninchengeheges

  • Damit sich Ihre Kaninchen wohlfühlen, ist es wichtig, der Einrichtung ihres Geheges etwas Aufmerksamkeit zu schenken.
    • Stellen Sie jedem Kaninchen ein eigenes Häuschen mit zwei Ein-/Ausgängen als Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung.
    • Das Gehege der Kaninchen sollte für zwei Tiere mindestens eine Fläche von sechs Quadratmetern auf einer Ebene haben, mit zusätzlichem täglichen mehrstündigen Auslauf.
    • Ein Wasserspender sowie ein Futternapf und eine Heuraufe dürfen selbstverständlich nicht fehlen.
    • Der Boden sollte einfach zu reinigen sein und mit Einstreu sowie einer Lage Heu oder Stroh versehen werden.
    • Zum Beschäftigen bieten sich beispielsweise Buddelkisten, Hindernisse zum Springen und kleinere Klettermöglichkeiten an.

Müssen Kaninchen zum Tierarzt?

Genau wie andere Haustiere können Kaninchen natürlich krank werden und müssen dann vom Tierarzt behandelt werden. Unabhängig davon sind regelmäßige Vorsorgetermine, bei denen die Tiere zum Beispiel geimpft werden, sehr wichtig. Kaninchenhalter, die sich im Ernstfall keine Sorgen um hohe Tierarztrechnungen machen und ihren Vierbeinern stets die bestmögliche Behandlung zukommen lassen wollen, sollten über den Abschluss einer Tierkrankenversicherung für Kaninchen nachdenken.

Kaninchen eingewöhnen – unser Fazit

Wie Sie sehen, brauchen Kaninchen etwas Zeit zum Eingewöhnen. Wenn Sie ihnen diese gewähren, dauert es meist nicht lange, bis die Tiere zutraulich werden. Oft kommen sie dann von ganz alleine auf ihre menschlichen Mitbewohner zu und reagieren zum Teil sogar, wenn sie mit ihrem Namen angesprochen werden.

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