In Ihrer Wohnung scheint es kaum noch eine Stelle zu geben, an der sich keine ausgefallenen Katzenhaare befinden? Dann ist es bei Ihrer Katze höchstwahrscheinlich wieder Zeit für den Fellwechsel. Warum Katzen ihr Fell wechseln und welche Rolle die Haltungsform dabei spielt, erfahren Sie im Folgenden. Außerdem erklären wir Ihnen, wie Sie Ihren Vierbeiner am besten beim Wechsel seines Fellkleids unterstützen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Katzen passen sich durch den Fellwechsel an die verschiedenen Temperaturen der Jahreszeiten an.
- Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse und die damit verbundenen Schwankungen des Melatoninspiegels entscheiden, wann das Ausfallen der Haare einsetzt.
- Bei Freigängern ist der Wechsel des Haarkleids stärker ausgeprägt, als bei reinen Wohnungskatzen.
- Durch tägliches Kämmen und Bürsten unterstützen Sie das Wachstum der neuen Haare und stärken die Bindung zu Ihrem Vierbeiner.
- Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Futter ist während des Fellwechsels Ihrer Katze besonders wichtig.
Welche Aufgabe hat der Fellwechsel der Katze?
Im Gegensatz zu uns Menschen haben Katzen fast keine Schweißdrüsen. Sie haben somit keine Möglichkeit, sich im Sommer abzukühlen. Der Fellwechsel im Frühjahr dient ihnen also dazu, sich mit einem dünneren Haarkleid an die steigenden Temperaturen im Sommer anzupassen.
Ähnlich verhält es sich im Herbst, wenn das leichte Sommerfell dem dichteren Winterfell weichen muss. Auf diese Weise sind Katzen dank des Fellwechsels im Winter besser vor Kälte geschützt und frieren nicht so leicht.
Wann Katzen ihr Fell wechseln
Der Fellwechsel der Katze ist ein automatischer Vorgang, der im Normalfall zweimal jährlich stattfindet. Wann genau er einsetzt, wird in erster Linie durch die herrschenden Lichtverhältnisse bestimmt.
Je kürzer die Tage werden, desto mehr Melatonin produziert der Körper Ihres Vierbeiners. Werden die Tage im Frühling langsam wieder länger, sinkt die Produktion des auch als Schlafhormon bezeichneten Melatonins hingegen.
Dadurch weiß der Organismus Ihrer Katze von ganz alleine, wann es Zeit für den Fellwechsel ist und beginnt dann damit, alte Haare abzustoßen und neue zu bilden. Da das Winterfell dichter ist, verlieren Katzen beim Fellwechsel im Frühjahr übrigens meist deutlich mehr Haare.
Der Fellwechsel bei Freigängern
Bei Freigängern ist der zweimal jährlich stattfindende Fellwechsel besonders stark ausgeprägt. Das liegt daran, dass sich die Katzen viel im Freien aufhalten und ihr Körper dementsprechend den natürlichen Lichtverhältnissen und Witterungsbedingungen ausgesetzt ist.
Für Freigänger ist es daher besonders wichtig, sich durch den Fellwechsel an die Jahreszeiten anzupassen, um so sowohl im Sommer als auch im Winter gut zurechtzukommen.
In der Regel dauert der Wechsel des Haarkleids bei ihnen etwa sechs bis acht Wochen, wobei sich die Menge der neu wachsenden Haare durchaus an die herrschenden Temperaturen anpassen kann. Ist es zum Beispiel besonders kalt, wird das Winterfell dichter, als bei mildem Wetter.
Der Fellwechsel bei Wohnungskatzen
Im Vergleich zu Freigängern ist der Fellwechsel bei Wohnungskatzen oft nicht so stark ausgeprägt. Das liegt daran, dass die Vierbeiner in den Wohnräumen nicht so hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind und ihre Umgebung aufgrund des künstlichen Lichts auch im Winter relativ hell ist.
Viele Wohnungskatzen vollziehen daher keinen richtigen Fellwechsel. Stattdessen haaren sie das ganze Jahr über mehr oder weniger gleichbleibend mit allenfalls leichten Abweichungen im Frühjahr und im Herbst.
Warum Sie Ihre Katze beim Fellwechsel unterstützen sollten
Der Fellwechsel ist für den Körper Ihrer Katze mit einer gewissen Belastung verbunden. Immerhin muss ihr Organismus in kurzer Zeit sehr viele neue Haare bilden. Um Ihrem Vierbeiner das zu erleichtern und das Nachwachsen gesunder Haare zu unterstützen, sollten Sie sich während des Fellwechsels besonders gut um die Fellpflege kümmern.
Nutzen Sie zu diesem Zweck einen geeigneten Kamm oder eine Bürste, mit der Sie lose Haare aus dem Fell entfernen können. Auf diese Weise wird zudem die Durchblutung der Haut angeregt, was das Nachwachsen des neuen Fells fördert.
Außerdem reduzieren Sie durch das tägliche Pflegeritual ganz nebenbei auch die ausgefallenen Katzenhaare in Ihrer Wohnung und den damit verbundenen Reinigungsaufwand.
Obwohl viele Katzen diese Form der Aufmerksamkeit durch ihren Halter dankbar annehmen, kann es durchaus sein, dass sich Ihr Vierbeiner nicht kämmen und bürsten lässt. In diesem Fall können Sie alternativ zu einem speziellen Pflegehandschuh greifen und lose Haare zumindest teilweise durch Streicheln entfernen.
Der Fellwechsel der Katze und das richtige Futter
Für die Bildung neuer Haare benötigt Ihre Katze natürlich ausreichend Nährstoffe. Während des Fellwechsels ist es daher besonders wichtig, auf eine gute Futterqualität zu achten. Andernfalls kann es unter Umständen vorkommen, dass das Fell nicht richtig nachwächst oder Ihr Vierbeiner Hautprobleme bekommt.
Einige Hersteller bieten zudem auch Nahrungsergänzungen zur Unterstützung des Fellwechsels bei Katzen an. Sofern es sich dabei um ein natürliches Produkt handelt und Sie bei Ihrem Vierbeiner Probleme mit der Haut oder dem Fell feststellen, kann die Nutzung eines solchen Nahrungsergänzungsmittels während des Fellwechsels durchaus sinnvoll sein.