Beim Riesenschnauzer handelt es sich um eine rauhaarige, große Hunderasse aus Deutschland. Er ist der größte Vertreter unter den Schnauzern und kommt aufgrund seines robusten Körperbaus und seiner guten Auffassungsgabe unter anderem als Diensthund zum Einsatz.
Darüber hinaus eignet sich der Riesenschnauzer jedoch auch als Familienhund, der zu seinen Haltern eine enge Bindung aufbaut und gegenüber Kindern stets ausgeglichen auftritt.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- FCI: Gruppe 2, Sektion 1.2, Standard Nr. 181 (mit Arbeitsprüfung)
- Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
- Herkunft: Deutschland
- Größe: 60 – 70 cm
- Gewicht: 35 – 47 kg
- Farben: Pfeffersalz oder Schwarz
- Charakter: selbstbewusst, wachsam, liebevoll, ausdauernd, lernwillig, arbeitsfreudig
Herkunft und Geschichte des Riesenschnauzers
Ursprünglich kam der Riesenschnauzer im Süden Deutschlands als Hirten- und Wachhund zum Einsatz. Dort wurde er von Bauern unter anderem als Treibhund sowie zum Schutz der Fuhrwerke genutzt. Da er zeitweise auch Brauereikutschen begleitete, nannte man ihn früher gelegentlich auch Bierschnauzer.
Anfang des 20. Jahrhunderts begann man mit der gezielten Zucht des Riesenschnauzers, bei der sowohl auf sein äußeres Erscheinungsbild als auch seine Leistungsfähigkeit und seinen zuverlässiger Charakter wert gelegt wurde.
Nachdem der Riesenschnauzer 1909 erstmalig auf einer Hundeausstellung in München präsentiert wurde, erfolgte im Jahr 1925 schließlich die Anerkennung als Diensthunderasse. Neben seinem Einsatz als Dienst- und Rettungshund hat sich der Riesenschnauzer mittlerweile nicht nur in Deutschland zu einem beliebten Begleithund entwickelt.
Beschreibung des Riesenschnauzers
Riesenschnauzer werden im Normalfall 10 bis 12 Jahre alt, womit ihre Lebenserwartung im Vergleich zu ihren kleineren Verwandten etwas geringer ausfällt. Der Rassestandard sieht für Tiere beider Geschlechter eine Schulterhöhe zwischen 60 und 70 Zentimetern sowie ein Gewicht von 35 bis 47 Kilogramm vor.
Damit zählt der Riesenschnauzer zu den großen Hunderassen. Sein quadratischer Körperbau ist muskulös und kräftig, ohne dabei unförmig zu erscheinen. Insgesamt lässt sein Erscheinungsbild bereits auf den ersten Blick erahnen, dass es sich beim Riesenschnauzer um einen wehrhaften und leistungsstarken Hund handelt.
Zu den charakteristischsten Merkmalen des Riesenschnauzers, der im Grunde ein perfektes größeres Abbild des etwas kleineren Mittelschnauzers ist, gehören mit Sicherheit der kräftige Schnauzbart und die dichten Augenbrauen, die seinem Gesicht das typische Aussehen verleihen.
Das rauhaarige Fell des Riesenschnauzers ist drahtig und hart. Obwohl es grundsätzlich recht pflegeleicht ist, sollte es regelmäßig getrimmt werden. Dadurch lässt sich unter anderem ein übermäßiges Haaren vermeiden. Die erlaubten Fellfarben, in denen der Riesenschnauzer gezüchtet wird, sind Schwarz und Pfeffersalz.
Wesen des Riesenschnauzers
Der Riesenschnauzer ist ein selbstbewusster und charakterstarker Hund. Obwohl er sich durchaus zu einem guten Gehorsam erziehen lässt, kann eine unsachgemäße Erziehung daher schnell dazu führen, dass er sich von seiner schwierigen Seite zeigt und seinen eigenen Kopf durchsetzen will.
In den Händen eines ruhigen Halters, der ihm das notwendige Maß an Aufmerksamkeit zukommen lässt, entwickelt sich der Riesenschnauzer jedoch zu einem überaus treuen und loyalen Begleiter.
Mit Kindern kommt der Riesenschnauzer gut zurecht. Gegenüber Fremden kommt hingegen seine ausgeprägte Wachsamkeit zum Vorschein, weshalb er diesen zunächst misstrauisch begegnet. Zu Aggressivität neigt der Riesenschnauzer dabei im Allgemeinen aber nicht.
Mögliche Einsatzbereiche für den Riesenschnauzer
Der Riesenschnauzer ist ein klassischer Gebrauchshund. Er zeichnet sich durch eine große Ausdauer und eine hohe Leistungsfähigkeit aus. Aufgrund dieser Eigenschaften ist er nach wie vor ein beliebter Diensthund.
Darüber hinaus bringt der Riesenschnauzer die besten Voraussetzungen für eine Ausbildung zum sowie die Schutzhundausbildung mit.
Eine Verwendung als reiner Familien- und Begleithund ist ebenfalls möglich. Allerdings sollten sich angehende Halter in diesem Fall darüber im Klaren sein, dass der Riesenschnauzer sowohl geistig als auch körperlich ausreichend Beschäftigung benötigt. Die Haltung in einer kleinen Wohnung in der Großstadt ist daher nicht zu empfehlen.
Um den Bewegungsdrang des Riesenschnauzers zu befriedigen, eignen sich verschiedene Hundesportarten, wie zum Beispiel Agility, Obedience oder auch Gebrauchshundesport, sehr gut.
Riesenschnauzer Krankheiten
Obwohl der Riesenschnauzer als robuster Hund gilt, gibt es einige Krankheiten, für die bei dieser Rasse ein erhöhtes Risiko besteht. Wie viele große Hunde neigt der Riesenschnauzer unter anderem verstärkt zu Gelenkproblemen wie Hüftdysplasie.
Zudem besteht beim Riesenschnauzer eine Prädisposition für eine Schilddrüsenunterfunktion sowie verschiedene Krebserkrankungen. Darüber hinaus kann in Einzelfällen auch Epilepsie auftreten.
Um sich vor hohen Tierarztrechnungen zu schützen und Ihrem Riesenschnauzer stets die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, empfehlen wir Ihnen durch den Abschluss einer Hundekrankenversicherung vorzusorgen.
Vom rauhaarigen Pinscher zum Riesenschnauzer
Eigentlich sind Schnauzer und Pinscher weitgehend identische Hunde, die sich praktisch nur hinsichtlich ihrer Fellstruktur unterscheiden. Aus diesem Grund wurden Schnauzer früher schlicht als rauhaarige Pinscher bezeichnet und zunächst nicht als eigenständige Rasse geführt.
Sowohl Schnauzer als auch Pinscher werden in Deutschland vom Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. betreut, wobei der Riesenschnauzer die größte der sechs verschiedenen Rassen aus dieser Hundefamilie ist.