Sie haben sich für den Kauf eines Welpen entschieden und möchten wissen, wie sich Ihr kleiner Vierbeiner in Zukunft entwickeln wird? Oft sehen Welpen bereits nach wenigen Monaten wie erwachsene Hunde aus. Das Aussehen kann jedoch täuschen, denn die Entwicklung eines Welpen kann manchmal bis zum zweiten Lebensjahr andauern. In dem folgenden Artikel erzählen wir Ihnen alles über die Entwicklung eines Welpen.
Verschiedene Entwicklungsphasen
Welpen durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, die alle unterschiedlich sind und verschiedene Merkmale aufweisen. Je nach Rasse kann es unterschiedlich sein, wie schnell sich die Welpen wie weit entwickeln. Jedoch treten bei jeder Hunderasse im Verlauf der Entwicklung alle Phasen auf. Die Stadien bzw. Phasen, die bei jedem Welpen auftreten, sind:
- Neugeborenen-Phase
- Übergangsphase
- Primäre Sozialisationsphase
- Sekundäre Sozialisationsphase
- Rangordnungs-Phase
- Pubertätsphase
- Erwachsensein
1. Neugeborenen-Phase
Die Entwicklung eines Welpen findet bereits im Mutterleib statt. Ab der Geburt beginnt die neonatale Phase, die wir auch Neugeborenen-Phase nennen. Diese Phase dauert etwa zwei Wochen und wird auch als vegetative Phase bezeichnet. Ein Welpe in dieser Phase ist blind und kann noch nicht hören. Riechen kann er allerdings sehr gut und der Welpe kennt bereits den Weg zu den Zitzen der Mutterhündin.
In dieser Phase beginnen auch erste Prägungen, wie etwa die Erinnerung an Gerüche, die dem Welpen später ein Gefühl von Heimat vermitteln. Der Geruchssinn ist in dieser Phase der offensichtlichste, denn die Augen sind noch geschlossen und die Motorik noch nicht gut genug ausgeprägt, um erste richtige Schritte zu machen. Der Prägungsprozess, in dem sich die Sinne des Hundes entfalten, dauert bis zum Alter von etwa sieben Wochen.
2. Übergangsphase
Nach der Neugeborenenphase beginnt in der dritten Lebenswoche des Welpen die Übergangsphase. Alle Sinne des Welpen werden in Kürze funktionieren und die Entwicklung des Welpen beginnt jetzt erst richtig. Die Augen öffnen sich allmählich. Darauf folgen die Ohren. Ihr Welpe entdeckt jetzt mit allen Sinnen die Welt! Und wobei der Welpe in den ersten zwei Wochen noch Schwierigkeiten hatte, fängt er jetzt richtig an: Schritt für Schritt lernt er – zunächst wackelig, dann aber immer sicherer – zu laufen.
Auch der erste Schritt zum Reinlichkeitstraining beginnt in der Übergangsphase. Die Welpen werden von sich aus anfangen, außerhalb der Wurfhöhle zu urinieren und zu defäkieren, was für die Mutterhündin natürlich zunächst angenehm ist. Wenn Welpen in dieser Phase nicht genügend Platz bekommen, um sich vom Welpennest zu entwöhnen, können sie später im Leben mehr Schwierigkeiten beim Sauberkeitstraining und somit bei der Stubenreinheit haben.
Neben den Sinneswahrnehmungen und dem Toilettentraining entwickeln sich in der Übergangsphase auch langsam die Kommunikation und die Körpersprache. Die Welpenentwicklung in Bezug auf Knurren und Schwanzwedeln nimmt bereits Formen an.
3. Primäre Sozialisierungsphase: vom Züchter zum Besitzer
Ab der vierten Woche beginnt die primäre Sozialisationsphase und dauert etwa bis zur zwölften Woche. Während dieser Zeit kommt von allem etwas auf Ihren Welpen zu. Es ist daher vielleicht die wichtigste Periode in der Welpenentwicklung. Während dieser Phase wird alles, was Ihr Welpe erlebt, als normal eingeordnet und nie vergessen. Die primäre Sozialisierungsphase in der Welpenentwicklung ist sogar so umfangreich, dass wir sie der Einfachheit halber aufteilen.
Die Rolle des Züchters
Die meisten Welpen bleiben bei ihrem Züchter, bis sie sieben oder acht Wochen alt sind. Der Züchter ist daher entscheidend für die Sozialisierung der Welpen. Ein guter Züchter bereitet seine Welpen auf alles vor, was im wirklichen Leben auf sie zukommen wird. Das reicht von Kindern bis zu Katzen und von Staubsaugern bis zu Autos. Der Fluchtinstinkt ist bis zur siebten Woche noch nicht voll entwickelt, weshalb es für Züchter recht einfach ist, die Welpen bis zur siebten Woche in Situationen des späteren Alltags einzuführen. Sobald ein Hund gelernt hat zu fliehen, ist das natürlich deutlich schwieriger.
Hoher Besuch
Endlich ist es so weit: Sie als neuer Hundebesitzer dürfen Ihren neuen Mitbewohner besuchen! Auch das ist für die Entwicklung eines Welpen wichtig. Der Welpe wird andere Erwachsene und womöglich auch Kinder treffen. Aber auch andere Hunde werden in dieser Phase oft vom Züchter in die Nähe des Wurfes gelassen. Wenn die Mutterhündin keine Angst vor den anderen Hunden hat, kann das nicht schaden. Die Welpen lernen andere Hunde kennen. Möchten Sie wissen, wann ein Welpe mit anderen Hunden spielen darf? Dann lesen Sie diesen Artikel.
Spielen lernen
Während der primären Sozialisierungsphase lernen die Welpen auch, mit den Geschwisterchen und mit anderen Hunden zu spielen. Auf diese Weise lernen sie nach und nach die Hundesprache. Wenn Sie beim Spiel zu fest zubeißen, wollen die anderen Wurfgeschwister nicht mehr mitmachen und wenn es zu grob wird, greift die Mutterhündin ein. Dadurch lernt der Welpe seine Grenzen kennen und wie er mit Gleichaltrigen umzugehen hat. Super wichtig!
4. Sekundäre Sozialisationsphase
Nachdem die erste Sozialisierungsphase vorbei ist, beginnt sogleich die zweite Sozialisationsphase in der Entwicklung der Welpen. Manche Hundebesitzer denken, dass die Sozialisierung mit zwölf Wochen aufhört, aber das ist nicht ganz richtig. Im Prinzip sozialisiert sich ein Hund sein ganzes Leben lang. Untersuchungen haben gezeigt, dass Welpen, die von der Geburt bis etwa zur vierzehnten Woche keinen Kontakt zu Menschen hatten, nachhaltige Schäden davongetragen haben.
Wenn ein Welpe bis zum Alter von sieben Wochen keinen menschlichen Kontakt hatte, kann das durch eine Verhaltenstherapie oder Medikamente korrigiert werden. Sie möchten wissen, was in unseren Paketen enthalten ist? Dann werfen Sie einen Blick auf unsere Seite zur Hundeversicherung.
5. Zeit für die Rangordnung
Auch die Phase, in der der Rang des jungen Hundes bestimmt wird, ist sehr wichtig für die Entwicklung Ihres Welpen. Ihr Welpe wird seinen Platz im Rudel, also seiner neuen Familie, kennenlernen. Was darf er tun und was darf er nicht? Und wo steht er in der Familie? In dieser Phase lernt Ihr Welpe alles über Hierarchien und Regeln.
6. Pubertät
Oh nein, die Pubertät ist da. Hunde in der Pubertät können ganz schön herausfordernd sein. Die Unterschiede zwischen Rüden und Hündinnen sind in dieser Entwicklungsphase zum Teil enorm. Das Wichtigste in dieser Phase ist, dass Sie wissen, dass die Hunde geschlechtsreif werden. Normalerweise sind Hunde vor allem in dieser Phase ein wenig stur und versuchen, ihre Grenzen auszutesten. Solange Sie als Besitzer konsequent bleiben, ist alles in Ordnung.
7. Erwachsenenalter
Last but not least: Volljährigkeit! Tja, endlich ist der kleine Racker erwachsen geworden, könnte man meinen. Die meisten Hunde erreichen zwischen dem vierzehnten Monat und einem Alter von zwei Jahren das Erwachsenenalter. Diese Alters-Spanne hängt von der Rasse des Hundes ab. Die Entwicklung eines Welpen ist im Erwachsenenalter fast abgeschlossen, aber Hunde sind nie zu alt, um Neues zu lernen.
Wenn ein Hund in seinen jungen Jahren nicht richtig erzogen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er im Erwachsenenalter versucht, sich in der Rangordnung hochzuarbeiten und dominantes Verhalten zu zeigen. Manche Hunde können sogar aggressiv werden. Hunde, die in ihrer Kindheit eine gute Führung erfahren haben, sind oft ruhiger und einfacher zu erziehen.