Beim Deutschen Boxer handelt es sich um eine große Hunderasse aus Deutschland. Er ist als klassische Diensthunderasse bekannt, erweist sich darüber hinaus aber auch als zuverlässiger Wach- und Rettungshund. Dank seines ruhigen und verspielten Wesens erfreut sich der Deutsche Boxer zudem als Familien- und Begleithund großer Beliebtheit.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- FCI: Gruppe 2, Sektion 2.1, Standard Nr. 144 (mit Arbeitsprüfung)
- Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
- Herkunft: Deutschland
- Größe: Rüden 57 – 63 cm / Hündinnen 53 – 60 cm
- Gewicht: Rüden rund 30 kg / Hündinnen ungefähr 25 kg
- Farben: Gestromt oder Gelb
- Charakter: ausgeglichen, ruhig, anhänglich, verspielt, mutig, intelligent
Herkunft und Geschichte des Deutschen Boxers
Der Boxer ist eine deutsche Hunderasse, deren Ursprünge in München zu finden ist. Er stammt ursprünglich von sogenannten Bullenbeißern ab und hat durch das Einkreuzen von Bulldoggen ein einheitliches Erscheinungsbild erhalten.
Im Jahr 1904 legte der 1895 gegründete Boxer-Klub e. V. erstmals einen verbindlichen Rassestandard für den Deutschen Boxer fest. Der Verein ist heute noch tätig und nach wie vor für die Entwicklung der Rasse verantwortlich.
1924 erfolgte die offizielle Anerkennung des Deutschen Boxers als Diensthund. Die Tiere werden seit jeher für ihre Leistungsfähigkeit und ihre Zuverlässigkeit geschätzt. Die Bedeutung als Polizeihund hat jedoch im Laufe der Zeit abgenommen.
Heute wird der Deutsche Boxer vor allem als Familienhund gehalten und kommt außerdem oft als Sporthund zum Einsatz.
Beschreibung des Deutschen Boxers
Die durchschnittliche Lebenserwartung des Deutschen Boxers beträgt ungefähr 10 bis 12 Jahre und bewegt sich damit in einem für Hunde seiner Größe normalen Rahmen.
Männliche Deutsche Boxer erreichen eine Schulterhöhe von 57 bis 63 Zentimetern und werden mehr als 30 Kilogramm schwer. Hündinnen sind mit einer Größe von 53 bis 60 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 25 Kilo etwas kleiner und leichter.
Der Deutsche Boxer zeichnet sich durch ein imposantes Erscheinungsbild aus. Er besitzt starke Knochen und eine gut sichtbare Muskulatur, die die große Kraft der stämmigen Tiere erahnen lässt. Der Körperbau des Deutschen Boxers ist quadratisch. Das bedeutet, dass seine Körperlänge der Schulterhöhe entspricht.
Er verfügt über eine elegante Brustlinie. Seine Statur ist je nach Konstitution drahtig bis massig, ohne dass er dabei übermäßig breit wirkt. Die mittelgroßen Ohren des Deutschen Boxers sind hoch angesetzt und hängen seitlich eng bis zu seinen Wangen herab. Die dunklen Augen werden von ausgefärbten Lidrändern umrahmt.
Der kantige Kopf des Deutschen Boxers ist eher schlank und geht in einen breiten Fang über. Trotz seines charakteristischen Vorbisses müssen die Lippen gemäß Rassestandard stets aufeinander liegen.
Sein Fell ist glatt, kurz und enganliegend. Es darf verschiedene Gelbtöne aufweisen oder dunkel bis schwarz gestromt sein. Zum Teil gibt es auch Tiere in anderen Farben. Diese entsprechend jedoch nicht dem offiziellen Standard des Deutschen Boxers.
Wesen des Deutschen Boxers
Der Deutsche Boxer gilt als ausgeglichen und ruhig. Während er Fremden gegenüber etwas misstrauisch auftritt, erweist er sich bei seinem Halter als ausgesprochen anhänglich. Gleichzeitig ist er sehr selbstbewusst und mutig.
Falls nötig ist der Deutsche Boxer stets dazu bereit, seine Familie zu schützen. Zu Aggressivität neigt er dabei jedoch nicht. Denn eigentlich ist er ein sehr verspielter Vierbeiner, der es liebt, ausgiebig herumzualbern.
Die Erziehung der intelligenten und lernwilligen Tiere klappt in der Regel sehr gut, sodass sich Halter eines Deutschen Boxers über einen treuen und zuverlässigen Begleiter freuen können.
Mögliche Einsatzbereiche für den Deutschen Boxer
Lange Zeit wurde der Deutsche Boxer vor allem als Diensthund geschätzt. In den letzten Jahren hat seine Bedeutung in diesem Bereich allerdings etwas abgenommen. Dank seiner Vielseitigkeit sowie seiner hohen Lernbereitschaft kommt er heute zum Beispiel vermehrt als Rettungs- oder Therapiehund zum Einsatz.
Darüber hinaus hat er sich längst zu einem sehr beliebten Familienhund, der auch mit Kindern hervorragend zurechtkommt, entwickelt.
Wer sich einen Deutschen Boxer anschaffen möchte, sollte jedoch bedenken, dass die Rasse ausreichend Aufmerksamkeit und Beschäftigung benötigt. Um einen Boxer auszulasten, eignen sich zahlreiche Hundesportarten, wie zum Beispiel Agility, IPO Gebrauchshundesport, Mantrailing oder auch Obedience, sehr gut.
Deutscher Boxer Krankheiten
Der Deutsche Boxer ist ein robuster und leistungsfähiger Hund. Dennoch besteht wie bei den meisten Rassehunden auch bei ihm ein erhöhtes Risiko für einige Erkrankungen.
Zu den gesundheitlichen Problemen, die beim Boxer überdurchschnittlich häufig auftreten, gehören insbesondere:
- Hüftdysplasie (eine chronische Gelenkkrankheit, die mit starken Schmerzen und einer fortschreitenden Einschränkung der Beweglichkeit verbunden ist)
- Magendrehung (ein lebensgefährlicher Notfall, bei dem sich der Magen des Hundes um die eigene Achse dreht und der umgehend operativ behandelt werden muss)
- Spondylose (eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die bis zur vollständigen Steifheit führen kann)
- Verdauungsbeschwerden wie IBD (eine chronische Entzündung des Darms, die bei betroffenen Boxern unter anderem Durchfall verursacht)
- OCD (eine degenerative Störung bei der Knorpelbildung, von der beim Deutschen Boxer meist die Schultergelenke betroffen sind)
- Dilatative Kardiomyopathie (eine krankhafte Erweiterung des Herzmuskels, die zu einer fortschreitenden Reduzierung der Pumpleistung führt)
Brachycephalie beim Deutschen Boxer
Der Deutsche Boxer zählt zu den Hunderassen, bei denen Brachycephalie besonders verbreitet ist. In der Folge leiden betroffene Tiere insbesondere an Atemnot. Eine gezielte Zucht von Deutschen Boxern mit besonders kurzem Schädel, Kiefer und Nase lässt sich daher durchaus als Qualzucht bezeichnen.