Baut der Organismus eines Hundes mehr rote Blutkörperchen ab, als er produziert, kommt es zu einer Anämie (Blutarmut). Eine Anämie ist keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom, das durch eine Erkrankung verursacht wird. Wie eine Anämie beim Hund entsteht, auf welche Symptome Du achten musst und wie sich die Blutarmut behandeln lässt, erklären wir Dir hier.
Das Wichtigste auf einen Blick?
- Eine Anämie ist keine Krankheit, sondern ein Symptom
- Es gibt 3 Ursachen für eine Anämie: starker Blutverlust, erhöhter Abbau von roten Blutkörperchen und die Störung bei der Blutbildung
- Tumore, chronische Entzündungen, Autoimmunkrankheiten oder Blutparasiten können mögliche Verursacher sein
- Blutarmut kann vorgebeugt werden
- Bei Verdacht auf Anämie bitte immer zum Tierarzt gehen
Symptome einer Anämie beim Hund
Im Normalfall herrscht zwischen dem Abbau und der Neubildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) sowie des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) ein Gleichgewicht. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kommt es zu einer Blutarmut. Das führt – unter anderem – dazu, dass der Organismus Deines Hundes nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Dein Hund kann dann zum Beispiel folgende Symptome zeigen:
- Appetitlosigkeit
- Erhöhte Temperatur
- Müdigkeit und Lustlosigkeit
- Blasse Schleimhäute
- Vergrößerung von Leber und Milz
- Angeschwollene Lymphknoten
- Atemnot
- Erhöhter Herzschlag
- Blut im Urin
Für Laien ist es im Normalfall kaum möglich, anhand der verschiedenen Beschwerden auf eine Blutarmut zurück zu schließen. Deswegen solltest Du bei einem eventuellen Verdacht auf Anämie auf jedem Fall zum Tierarzt gehen.
Mögliche Ursachen einer Blutarmut beim Hund
Eine Anämie kann bei Hunden grundsätzlich drei verschiedene Ursachen haben. Sie kann entweder infolge eines starken Blutverlusts auftreten, durch einen erhöhten Abbau von roten Blutkörperchen oder durch eine Störung bei der Blutbildung verursacht werden.
Anämie durch einen starken Blutverlust
Ist ein starker Blutverlust die Ursache der Anämie beim Hund, muss Dein Vierbeiner sofort behandelt werden. Mögliche Auslöser können in diesem Fall neben Verletzungen auch ein Befall mit Parasiten, eine Vergiftung, Störungen der Blutgerinnung sowie Tumorerkrankungen sein.
Anämie durch einen erhöhten Abbau von Erythrozyten
Ist die Lebensdauer der roten Blutkörperchen verkürzt, spricht man von einer Hämolyse. Diese Form der Anämie kann bei Deinem Hund zum Beispiel durch Chemikalien oder Toxine sowie durch eine Autoimmunkrankheit ausgelöst werden. Weitere mögliche Ursachen sind Tumore sowie Blutparasiten wie Babesien.
Anämie durch Störungen bei der Blutbildung
Eine Anämie, die durch Störungen bei der Blutbildung verursacht wird, kann ebenfalls verschiedene Gründe haben. Mögliche Ursachen sind: Autoimmunerkrankungen, Tumore, chronische Entzündungen und Infektionen sowie eine Niereninsuffizienz.
Auch eine Schilddrüsenunterfunktion, ein Tumor im Rückenmark oder ein Mangel an Folsäure und Eisen können dafür verantwortlich sein, dass der Körper Deines Hundes nicht ausreichend rote Blutkörperchen bilden kann.
Anämie beim Hund: Diagnose durch den Tierarzt
Beim Verdacht auf Anämie, wird Dein Tierarzt eine Blutuntersuchung bei Deinem Hund durchführen. Bei dieser wird der Hämatokrit, also der Anteil der roten Blutkörperchen im Blut des Hundes, ermittelt.
Das Blut kann auch direkt auf verschiedene Grunderkrankungen, die als Auslöser der Anämie infrage kommen, untersucht werden. Manchmal ist die Blutuntersuchung bereits ausreichend, um die genaue Ursache zu ermitteln. Es kann allerdings auch sein, dass noch keine klare Ursache festgestellt werden kann und deswegen weitere Untersuchungen wie MRT, CT oder eine Biopsie nötig sind.
Behandlung einer Blutarmut beim Hund
Bei Blutarmut handelt es sich lediglich um das Symptom einer Grunderkrankung. Dementsprechend sind die notwendigen Behandlungsmaßnahmen vom Auslöser abhängig.
Während eine chronische Infektion zum Beispiel medikamentös behandelt wird, kann beim Tumor ein operativer Eingriff erforderlich sein.
Bei einer bereits weit fortgeschrittenen Anämie oder einem sehr starken Blutverlust sind unabhängig davon häufig Bluttransfusionen als lebensrettende Maßnahme notwendig.
Vorbeugen ist bedingt möglich
Da eine Anämie verschiedene Ursachen haben kann, kann man nicht einer Blutarmut nicht immer vorbeugen. Im Rahmen der Möglichkeiten kannst Du Deinen Hund aber in jedem Fall gegen Infektionskrankheiten wie Parvovirose und Staupe impfen lassen.
Außerdem solltest Du im Sommer unbedingt Zeckenprophylaxe betreiben. Auf diese Weise lässt sich ein Befall mit Blutparasiten wie Babesien vermeiden.
Anämie beim Hund: das Wichtigste auf einen Blick
Eine Anämie ist keine eigenständige Krankheit, sondern lediglich ein Symptom, welches durch zahlreiche Ursachen ausgelöst werden kann. Unbehandelt kann die Blutarmut bei Deinem Hund im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Im Verdachtsfall also immer einen Tierarzt aufsuchen, der die Ursache bestimmen und die entsprechenden Behandlungsmaßnahmen einleiten kann. Je schneller behandelt wird, desto besser sind die Chancen, dass Dein Hund die Anämie sowie die Krankheit, die die Blutarmut ausgelöst hat, unbeschadet übersteht.
Figo übernimmt Deine Tierarztkosten
Die Behandlung einer Anämie bei Hunden ist (je nach Ursache) oft mit hohen Tierarztkosten verbunden. Im schlimmsten Fall übersteigen die lebensnotwendigen Therapiemaßnahmen Deine finanziellen Möglichkeiten. Lass es nicht erst soweit kommen und informiere Dich zur Hundeversicherung!