Die meisten Menschen denken, dass Hunde gar nicht genug bekommen können vom Gassi gehen. Dabei kommt es überraschend oft vor, dass ein Hund gar keine Lust hat oder sich einfach weigert, weiterzugehen. Warum Dein Hund einfach stehen bleibt und nicht mehr weiter will? Wir hätten da ein paar Theorien.
Los geht’s!
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ein Hund kann aus ganz verschiedenen Gründen ‚bockig‘ werden
- Viele Vierbeiner kooperieren nicht mehr an der Leine, wenn ihnen zu heiß oder zu kalt ist
- Auch Schmerzen können ein Grund sein, wenn Dein Vierbeiner nicht mehr laufen möchte
- Welpen brauchen beim Spaziergang manchmal etwas Zeit, um neue Reize zu verarbeiten und bleiben deshalb stehen
- Hunde, die beim Gassi gehen einfach ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen, besser nicht mit Leckerli weiter locken
Warum Hunde an der Leine bocken
Du freust Dich auf Euren Spaziergang, aber Dein Hund macht sein eigenes Ding und will nicht (weiter) laufen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Du solltest das für Dich lästige Verhalten Deines Vierbeiners ernst nehmen und je nach Ursache nachgeben – z.B., wenn Dein Hund Schmerzen hat. Denn das Bocken an der Leine muss nicht zwangsläufig mangelnden Gehorsam bedeuten und kann auch auf ein gesundheitliches Problem hinweisen.
Die meist vorkommende Gründe sind:
- Hitze, Kälte oder Nässe
- Schmerzen
- Ablenkungen
Bocken an der Leine aufgrund des Wetters
Hunde haben kaum Schweißdrüsen und reagieren sehr empfindlich auf hohe Temperaturen. Das gilt natürlich ganz besonders für Rassen mit dickem (Unter-)Fell. Doch auch kurzhaarigen Tieren kann es im Sommer zu heiß werden. Das macht sich nicht selten dadurch bemerkbar, dass Dein Hund nur äußerst widerwillig hinter Dir herläuft.
Ähnlich ist es im Winter, denn nicht jede Hunderasse ist für das Herumtoben im Schnee gemacht. Während ein Husky bei Minusgraden ganz in seinem Element ist, kann es ein Windhund vermutlich kaum abwarten, wieder ins Warme zu kommen.
Sowohl bei Hitze als auch bei Kälte ist es sinnvoll, etwas Rücksicht auf Deinen Vierbeiner zu nehmen. Denn Dein Hund will Dich nicht ärgern, sondern Dir nur klar machen, dass ihm die Temperaturen zu schaffen machen.
Um zum Beispiel einen gefährlichen Hitzschlag im Sommer zu vermeiden, solltest Du Rücksicht auf Deinen Vierbeiner nehmen und das Bocken an der Leine als ernstzunehmendes Warnsignal sehen.
Schmerzen als Ursache für das Bocken an der Leine
Stell Dir vor, Du hättest Dir Dein Bein verletzt und müsstest nun trotzdem mit auf einen ausgedehnten Spaziergang. Da sind starke Schmerzen vorprogrammiert und Spaß an der Sache hättest Du mit Sicherheit auch nicht.
Genau so geht es Deinem Hund, wenn er Schmerzen hat. Gelenkerkrankungen, wie Arthrose oder Hüftdysplasie sind bei Hunden z.B. weit verbreitet und führen zu einer zunehmenden Einschränkung der Beweglichkeit.
Gerade bei älteren Tieren kann es gut sein, dass langes Laufen einfach zu anstrengend ist und Schmerzen verursacht. Will Dein Hund auf einmal nicht mehr weitergehen, obwohl er eigentlich gut erzogen ist, kann ein Besuch beim Tierarzt daher durchaus sinnvoll sein.
Der Tierarzt untersucht Deinen Vierbeiner und empfiehlt gegebenenfalls geeignete Behandlungsmaßnahmen. Solange die Beschwerden bleiben, solltet Ihr Eure Spaziergänge entsprechend kürzer gestalten.
Ablenkungen als Auslöser der Bockigkeit
Was aber, wenn Dein Hund weder durch zu hohe oder zu niedrige Temperaturen, noch durch Altersschwäche oder Schmerzen stur bleibt? Unterwegs gibt es einiges zu entdecken und es kann sein, dass Du als menschliche Begleiter einfach viel zu schnell unterwegs bist.
Vor allem bei Welpen ist das regelmäßige Stehenbleiben, Schnuppern und Entdecken völlig normal. Denn die Kleinen haben in den ersten Lebensmonaten sehr viele Reize zu verarbeiten, wenn sie mit ihrem Herrchen oder Frauchen unterwegs sind.
Versuche, Deinen Hund in dieser Situation keinesfalls mit einem Leckerli zu locken. Denn das führt nur dazu, dass das Verhalten als Erfolg gesehen wird und Dein Hund in Zukunft öfter bockt, um eine Belohnung zu bekommen. Tja, wer trainiert hier wen?
Gib Deinem Hund stattdessen einen Moment Zeit, um die Reize zu verarbeiten und frag ihn dann freundlich, aber bestimmt, weiterzugehen.
Wenn ein ausgewachsener Hund trotz Aufforderung nicht will laufen möchte, kann es helfen, sich von ihm abzuwenden und die vom Vierbeiner erzeugte Spannung auf der Leine zu erhalten. Meist dauert es dann nicht lange, bis Dein Hund nachgibt.
Bocken an der Leine – unser Fazit
Bevor Du Dich über Deinen Vierbeiner ärgerst, solltest Du zuerst der Ursache auf den Grund gehen.
Möglicherweise will Dein Hund nicht mehr weitergehen, weil er Schmerzen hat oder sich aufgrund des Wetters nicht wohl fühlt. Dann liegt es in Deiner Verantwortung, Rücksicht zu nehmen und auf die Bedürfnisse Deines Hundes einzugehen.
