Epilepsie bei Hunden ist leider ein häufiges Problem. Es handelt sich um eine neurologische Störung, die dazu führt, dass Dein Hund manchmal heftige Anfälle erlebt. Für Dich als Frauchen/Herrchen kann das sehr heftig wirken. Wie erkennst Du Epilepsie bei Deinem Hund und kannst Du ihr vorbeugen? Und ab wann solltest Du zum Tierarzt gehen? Keine Sorge, unsere Haustierexperten erklären Dir hier alles rund um das Thema Epilepsie. Und mit unserer Hundekrankenversicherung erstatten wir Dir teils die mit Epilepsie zusammenhängenden Tierarztkosten.
Los geht’s.
Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist ein neurologisches Leiden, das durch plötzliche Störungen der Signalübertragung im Gehirn Anfälle verursacht. Es gibt verschiedene Formen von Epilepsie bei Hunden mit unterschiedlichen Anfällen. Auch die Ursachen der Epilepsie können von Hund zu Hund unterschiedlich sein.
Welche Arten von Epilepsie gibt es?
Es gibt zwei Arten von Epilepsie bei Hunden: primäre und sekundäre Epilepsie. Beide Formen haben unterschiedliche Ursachen. Aber was ist der Unterschied zwischen primärer und sekundärer Epilepsie bei Hunden?
- Primäre Epilepsie
Dies ist die bekannteste Form der Epilepsie, die auch beim Menschen häufig vorkommt. Bei primärer Epilepsie ist die Ursache oft unbekannt. Wenn der Tierarzt keine klare Ursache finden kann, wird er wahrscheinlich primäre Epilepsie diagnostizieren. Die Anfälle beginnen bei Hunden meist zwischen dem ersten und sechsten Lebensjahr. Es kann sein, dass die ersten Anfälle unbemerkt bleiben.
- Sekundäre Epilepsie
Bei der sekundären Epilepsie gibt es eine klare Ursache. Dies kann zum Beispiel ein zu niedriger Blutzuckerspiegel, eine Leber- oder Nierenerkrankung, ein Problem am Gehirn oder eine Vergiftung sein. In der Regel entwickeln Hunde im späteren Lebensalter sekundäre Epilepsie, aber auch junge Hunde können betroffen sein.
Die Phasen eines epileptischen Anfalls beim Hund
Das Schwierige an Epilepsie bei Hunden ist, dass die Anfälle stark in Dauer und Intensität variieren können. Ein klassischer epileptischer Anfall läuft in drei deutlichen Phasen ab, die gut zu erkennen sind.
- Aura
Die erste Phase wird Aura genannt. Diese Phase kann einige Sekunden bis hin zu einigen Tagen dauern. Du erkennst diese Phase daran, dass Dein Hund anhänglicher wird, einen abwesenden Blick hat und sehr ruhig oder besonders unruhig ist. Die Auraphase ist schwer zu erkennen, weil die Symptome nicht immer auffallen und oft auftreten, wenn Dein Hund sich gerade im Ruhezustand befindet.
- Anfall
In dieser Phase findet der eigentliche Anfall statt. Dies dauert in der Regel nur wenige Minuten. Dauert er länger als zehn Minuten, solltest Du sofort den Tierarzt anrufen! Während dieser Phase siehst Du ganz deutlich, dass etwas nicht stimmt: Dein Hund fällt eventuell um, verliert das Bewusstsein oder bekommt plötzlich heftige Krämpfe. Auch kann Dein Hund unkontrolliert Kot oder Urin kann absetzen.
- Post-Iktal
Nach dem Anfall kommt Dein Hund in die postiktale Phase. Er ist oft verwirrt und trinkt viel. Diese Phase kann ein paar Sekunden bis hin zu mehreren Tagen dauern.
Symptome von Epilepsie bei Hunden
Epilepsie ist bei Hunden oft deutlich zu erkennen, doch es ist durchaus möglich, dass wichtige Signale übersehen werden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Symptome auf Epilepsie hinweisen:
- Dein Hund zittert stark
- Dein Hund wird anhänglich
- Dein Hund schäumt am Maul
- Dein Hund fällt um
- Dein Hund wird ohnmächtig
Hunderassen, die häufiger Epilepsie bekommen
Jeder Hund kann Epilepsie bekommen, aber einige Rassen sind dafür anfälliger als andere. Hier sind die Rassen, die am häufigsten epileptische Anfälle erleiden:
- Golden Retriever
- Border Collie
- Amerikanischer Staffordshire-Terrier
- Bouvier
- Deutscher Schäferhund
Was solltest Du bei einem epileptischen Anfall Deines Hundes tun?
Leider kannst Du einen epileptischen Anfall bei Deinem Hund nicht stoppen oder verhindern. Aber Dein Verhalten während eines solchen Anfalls ist sehr wichtig. Das erste Mal, wenn Dein Hund einen Anfall hat, kann ziemlich erschütternd sein. Diese Tipps helfen Dir, Deinen Hund während eines Anfalls gut zu versorgen:
- Bleib ruhig: Versuche, ruhig zu bleiben und beobachte Deinen Hund ganz genau.
- Sichere die Umgebung: Entferne Möbel und andere Dinge, an denen sich Dein Hund verletzen könnte.
- Notiere den Anfall: Schreibe auf, wann der Anfall kam (Datum, Zeit), wie lange der Anfall dauert und welche Symptome Du siehst.
- Versuche, den Anfall zu filmen: Filme den epileptischen Anfall und führe ein Tagebuch zu den Anfällen. Notiere auch, was Dein Hund in den 24 Stunden davor gegessen und gemacht hat.
- Keine Berührung oder Medikation: Versuche nicht, Deinen Hund durch Streicheln oder Festhalten zu beruhigen und gib ihm keine Medikamente.
- Ruf den Tierarzt: Wenn der Anfall länger als 10 Minuten dauert, ruf sofort Deinen Tierarzt an!
- Nach dem ersten Anfall: Mach am nächsten Tag einen Termin bei Deinem Tierarzt, um Deinen Hund untersuchen zu lassen.
- Bei bekannter Epilepsie: Wenn Dein Hund bereits früher Epilepsie hatte und mehrere Anfälle hintereinander bekommt, folge dem Medikationsplan Deines Tierarztes.
Wie kannst Du Epilepsie bei Deinem Hund verhindern?
Du kannst Epilepsie bei Hunden nicht verhindern. Glücklicherweise gibt es jedoch einige Dinge, die Du als Besitzer tun kannst, um die Wahrscheinlichkeit eines epileptischen Anfalls möglichst gering zu halten.
- Gib Deinem Hund ausreichend Ruhe (Stress erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls)
- Sorge für eine feste tägliche Routine
- Vermeide wo möglich unerwartete Situationen
- Schütze Deinen Hund vor sehr hellem Licht und lauten Geräuschen
Epilepsie-Diagnose bei Hunden
Wenn Dein Hund zum ersten Mal einen Anfall hat, ist es wichtig, direkt am nächsten Tag einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren. Der Tierarzt wird:
- Eine körperliche Untersuchung durchführen
Zuerst führt der Tierarzt eine gründliche körperliche Untersuchung bei Deinem Hund durch und gibt Dir ein Notfallmedikament mit.
Tierarztkosten: ungefähr 80 € – 150 €
- Eine Blut- und Harnuntersuchung durchführen
Anschließend führt der Tierarzt eine Blut- und Harnuntersuchung durch, um die häufigsten Ursachen für (sekundäre) Epilepsie zu ermitteln.
Tierarztkosten: ungefähr 250 € – 400 €
- Einen CT-Scan durchführen
Wenn die Blutuntersuchung nichts ergibt, kann der Tierarzt einen CT-Scan des Gehirns vorschlagen, um einen (seltenen) Gehirntumor auszuschließen.
Tierarztkosten: ungefähr 800 € bis 1.500 € – in einer Notfallklinik zwischen 1.500 € und 2.000 €
- Diagnose der primären Epilepsie
Wenn keine Abnormalitäten gefunden werden, wird der Tierarzt meist die Diagnose primäre Epilepsie stellen.
Behandlung von Epilepsie bei Hunden
Epilepsie bei Hunden wird mit Medikamenten behandelt. Meist wird nicht sofort nach einem einmaligen Anfall mit der Behandlung begonnen. Es ist besser zuerst zu beobachten, wie oft und in welchen Abständen die Anfälle auftreten. Einige Hunde erleiden nur einmal im Jahr – oder sogar seltener – einen Anfall.
Tritt jedoch mehrmals ein epileptischer Anfall auf, verschreibt der Tierarzt Medikamente. Dabei wird aus den folgenden Mitteln ausgewählt:
- Phenobarbital
Die meisten Tierärzte beginnen mit Phenobarbital. Dieses Medikament reduziert die Anfälle. Anfangs kann Dein Hund etwas verwirrt oder lethargisch sein und wird mehr trinken als üblich.
Arzneimittelkosten: ungefähr 175 € pro Jahr
- Pexion
Wenn Phenobarbital nicht gut genug wirkt oder seine Wirkung verliert, wird oft auf Pexion umgestellt. Dieses Medikament hat dasselbe Ziel und knüpft dort an, wo die Phenobarbital-Wirkstoffe nicht das gewünschte Resultat zeigen.
Arzneimittelkosten: ungefähr 1260 € pro Jahr
- Diazepam
Bei einem langanhaltenden Anfall wird Diazepam rektal verabreicht. Dieses Medikament hilft dem Hund, den Anfall zu überwinden.
Arzneimittelkosten: ungefähr 16 € pro Notfalldosis
*Die oben genannten Preise für Medikamente wurden auf Basis eines Hundes mit einem Gewicht von 20kg berechnet.
Möchtest Du wissen, wie wir diese Behandlungen erstatten? Dann sieh Dir unsere Leistungsübersicht oder unsere Policebedingungen an.
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