Impfungen schützen Ihren Hund vor gefährlichen Krankheiten. Sie sind bereits bei Welpen ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge, den verantwortungsvolle Züchter und Halter unbedingt im Blick haben sollten. Im Folgenden erfahren Sie, gegen welche Krankheiten Sie Ihren Welpen in jedem Fall impfen lassen sollten und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Impfungen schützen Hunde vor gefährlichen Infektionskrankheiten.
- Die sogenannten Pflichtimpfungen sollten bei allen Welpen durchgeführt werden.
- Bei weniger verbreiteten Erkrankungen ist eine Impfung nur in bestimmten Situationen sinnvoll.
- Die Grundimmunisierung beginnt in der achten Lebenswoche und erfordert ein bis zwei Folgeimpfungen.
- Wenn bei Welpen nach dem Impfen Nebenwirkungen auftreten, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.
Welche Impfungen sind für Welpen wichtig?
Beim Impfschutz unterscheidet man zwischen Pflicht- und Wahlimpfungen. Bei Pflichtimpfungen handelt es sich um einen Schutz vor Krankheiten, von denen für jeden Hund eine erhebliche Gefahr ausgeht.
Gegen diese Krankheiten sollten alle Welpen geimpft werden:
- Staupe
- Parvovirose
- Tollwut
- Hepatitis contagiosa canis
- Leptospirose
Staupe ist eine gefährliche Viruserkrankung, die durch das Canine Staupevirus ausgelöst wird und in vielen Fällen tödlich endet. Bei Parvovirose handelt es sich ebenfalls um eine ansteckende Viruserkrankung. Eine Infektion mit dem Caninen Parvovirus ist vor allem für Welpen mit erheblichen Risiken verbunden.
Tollwut wird in erster Linie durch den Biss eines bereits infizierten Tieres übertragen. Eine Heilung ist nicht möglich und die Infektion endet in jedem Fall tödlich. Wenn Sie mit Ihrem Welpen in ein anderes Land reisen möchten, müssen Sie nachweisen, dass er gegen Tollwut geimpft wurde.
Hepatitis contagiosa canis ist eine von Viren ausgelöste Entzündung der Leber. Sie kann akut und chronisch verlaufen. Vor allem eine akute Erkrankung an HCC endet häufig tödlich. Bei Leptospirose handelt es sich um eine weltweit auftretende Infektionskrankheit, an der rund 10 Prozent der betroffenen Tiere sterben.
Welche Impfungen können für Welpen sinnvoll sein?
Im Unterschied zu Pflichtimpfungen können Wahlimpfungen für manche Vierbeiner sinnvoll sein. Ihr Nutzen sollte jedoch im Einzelfall abgeschätzt werden. Da das Impfen für den Organismus eines Welpen mit einer nicht zu unterschätzenden Belastung verbunden ist, sollten Sie diese nur durchführen lassen, wenn sie tatsächlich notwendig sind.
Bei diesen Krankheiten sollte das Infektionsrisiko individuell bewertet werden:
- Borreliose
- Leishmaniose
- Zwingerhusten
- Canines Herpesvirus
Borreliose wird von Zecken übertragen. Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich ausfallen. In Einzelfällen kann es zu Lähmungen und Organschäden kommen. Wenn Sie in einem Risikogebiet für Zecken leben, kann es sinnvoll sein, Ihren Welpen gegen Borreliose impfen zu lassen.
Leishmaniose ist eine unheilbare Infektionskrankheit, die zum Teil sehr starke Beschwerden verursachen kann. Sie wird von Sandmücken übertragen. Da diese im Mittelmeerraum beheimatet sind, ist eine Impfung nur im Falle einer Reise nach Südeuropa sinnvoll.
Zwingerhusten ist sehr ansteckend und zumindest für Welpen potenziell lebensgefährlich. Ein zuverlässiger Impfschutz gegen Zwingerhusten ist jedoch nicht möglich und die Impfung ist dementsprechend umstritten. Eine Impfung gegen das Canine Herpesvirus wird vor allem für ausgewachsene Hündinnen vor der Trächtigkeit empfohlen.
Wann sollte man Welpen erstmalig impfen lassen?
Mit der Grundimmunisierung kann bei Welpen schon relativ früh begonnen werden. Der genaue Zeitpunkt für die ersten Impfungen hängt von der jeweiligen Krankheit ab.
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt Welpen in der achten Woche das erste Mal gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis contagiosa canis und Leptospirose impfen zu lassen. Eine Impfung gegen Tollwut wird in der 12. Woche empfohlen.
Um einen wirksamen Schutz zu ermöglichen, ist es im Rahmen der Grundimmunisierung erforderlich, die Welpen nach etwa vier Wochen ein zweites Mal impfen zu lassen. Je nach Impfstoff muss nach weiteren vier Wochen eine dritte Impfung erfolgen.
Danach schützen die Impfungen Ihren Welpen in der Regel für rund ein Jahr, bevor eine Auffrischung erforderlich ist.
Impfungen können bei Welpen Nebenwirkungen auslösen
Im Vergleich zu ausgewachsenen Hunden reagieren Welpen oftmals empfindlicher auf Impfungen. Umso wichtiger ist es daher, ausschließlich gesunde Tiere zu impfen. Zudem müssen die Welpen parasitenfrei sein. Sie sollten nicht an Flöhen leiden und mehrfach entwurmt worden sein.
Je besser der Allgemeinzustand der jungen Hunde ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Impfen Nebenwirkungen verursacht. Nichtsdestotrotz kann es in Einzelfällen zu Problemen kommen. In diesem Fall sollten Sie mit Ihrem Welpen umgehend beim Tierarzt vorstellig werden.
Folgende Nebenwirkungen können nach dem Impfen bei Ihrem Welpen auftreten:
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- Atembeschwerden
- Müdigkeit
- Erbrechen
- Schmerzen
- Schwellungen an der Einstichstelle
Welpen impfen lassen – unser Fazit
Wie Sie sehen, sind Impfungen für die Gesundheitsvorsorge sehr wichtig. Auch wenn in Einzelfällen Nebenwirkungen auftreten, empfehlen wir Ihnen daher dringend, Ihren Welpen rechtzeitig impfen zu lassen.
Schließlich sind einige Tage mit Appetitlosigkeit und leichtem Fieber im Zweifel besser als die Qualen, die Ihr Hund bei einer Infektion mit Staupe oder Parvovirose erleiden muss