Der Deutsche Pinscher zählt zu den mittelgroßen Hunderassen aus Deutschland. Er gilt als ausgesprochen selbstsicher, was sich gelegentlich auch im Verhalten gegenüber seinem Besitzer zeigt. Nichtsdestotrotz ist der Deutsche Pinscher ein vielseitiger Familien- und Begleithund, der sich gut an unterschiedliche Situationen anpassen kann.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- FCI: Gruppe 2, Sektion 1.1, Standard Nr. 184 (ohne Arbeitsprüfung)
- Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
- Herkunft: Deutschland
- Größe: 45 – 50 cm
- Gewicht: 14 – 20 kg
- Farben: zweifarbig Schwarzrot oder einfarbig Hirschbraun, Rotbraun bis Dunkelrotbraun
- Charakter: temperamentvoll, lebhaft, intelligent, ausgeglichen, anpassungsfähig
Herkunft und Geschichte des Deutschen Pinschers
Die genaue Herkunft des Deutschen Pinschers lässt sich nicht mehr eindeutig nachvollziehen. Es steht jedoch fest, dass ihm ähnliche Hunde bereits im Mittelalter existierten.
Besonders großer Beliebtheit erfreute sich die Rasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als der Deutsche Pinscher beinahe auf jedem Bauernhof anzutreffen war. Seine Aufgabe bestand dort insbesondere darin, die Ställe zu bewachen sowie Ratten und Mäuse zu töten. Darüber hinaus wurde er als Kutschenhund eingesetzt.
Zu dieser Zeit gehörten kurzhaarige und rauhaarige Pinscher übrigens noch zu einer Rasse. Denn erst ab 1917 ordnete man die rauhaarigen Exemplare einer eigenen Rasse zu und benannte diese in Schnauzer um.
In den darauffolgenden Jahrzehnten verlor der Pinscher allerdings zunehmend an Bedeutung. Anfang der 1950er Jahre wäre er sogar fast ausgestorben. Dass es letztlich dann doch anders kam, war Werner Jung, dem damaligen Hauptzuchtwart des Pinscher-Schnauzer-Klubs, zu verdanken.
Dieser bemühte sich darum, dass der kurzhaarige Deutsche Pinscher als Rasse erhalten blieb und die Zucht wieder fortgeführt wurde.
Beschreibung des Deutschen Pinschers
Die Lebenserwartung des Deutschen Pinschers liegt im Normalfall bei etwa 12 bis 14 Jahren. Der Rassestandard sieht sowohl für Rüden als auch für Hündinnen eine Widerristhöhe von 45 bis 50 Zentimetern sowie ein Gewicht von 14 bis 20 Kilo vor.
Der Körperbau des Deutschen Pinschers ist elegant und quadratisch. Seine Muskulatur ist gut ausgeprägt, was vor allem bei Bewegungen deutlich zu erkennen ist. Der stramme Rücken fällt in Richtung der Lenden leicht ab. Die Brust des Pinschers ist mäßig breit.
Der Kopf des Deutschen Pinschers ist kräftig und verfügt über einen gut sichtbaren Stop sowie kräftige Kiefer mit einem vollständigen Scherengebiss. Der Deutsche Pinscher hat hoch angesetzte, v-förmige Klappohren, die deutlich nach vorne gedreht sind, sowie ovale, dunkle Augen.
Das Fell ist laut Rassestandard kurz, dicht und glatt anliegend. Es darf entweder einfarbig hirschrot, rotbraun oder dunkelrotbraun oder zweifarbig in Lackschwarz mit roten oder braunen Abzeichen sein.
Wesen des Deutschen Pinschers
Der Deutsche Pinscher zeichnet sich durch Nervenstärke und Ausdauer aus. Zudem hat er ein recht temperamentvolles Wesen. Gleichzeitig erweist sich der Deutsche Pinscher als überaus anpassungsfähig, was ihn zu einem vielseitigen Begleiter macht. Er eignet sich daher sowohl als Familienhund als auch als Wachhund.
Der Deutsche Pinscher gilt als intelligent und lernfähig. Fühlt er sich schlecht behandelt, kann er jedoch durchaus trotzig reagieren. Denn obwohl er eine enge Bindung zu seiner Bezugsperson aufbaut, bewahrt sich der selbstsichere Pinscher stets ein hohes Maß an Eigenständigkeit.
Diese Tatsache sollte unbedingt akzeptiert werden, auch wenn sich der Umgang damit gerade für unerfahrene Hundehalter als schwierig erweisen kann. Wer sich einen leicht zu führenden Hund wünscht, sollte sich deshalb eher keinen Deutschen Pinscher anschaffen.
Mögliche Einsatzbereiche für den Deutschen Pinscher
Der Deutsche Pinscher kommt heute in erster Linie als reiner Familien- und Begleithund zum Einsatz. Aufgrund seiner Wachsamkeit und seines Misstrauens gegenüber Fremden eignet er sich allerdings durchaus auch als Wachhund.
Unabhängig davon ist es bei der Haltung wichtig, dem Deutschen Pinscher ausreichend körperliche und geistige Beschäftigung zu bieten. Denn die agilen Vierbeiner sind sowohl sehr sportlich als auch ausgesprochen lernwillig.
Um einen Deutschen Pinscher auszulasten, eignen sich zum Beispiel folgende Aktivitäten:
- Agility
- Turnierhundesport
- Mantrailing
- Fährtensuche
- Joggen
- Reitbegleitung
Deutscher Pinscher Krankheiten
Der Deutsche Pinscher zählt zu jenen Hunderassen, denen zuchtbedingte Gesundheitsprobleme bislang weitgehend erspart geblieben sind. Trotz eines recht kleinen Genpools gilt die Rasse daher als robust und gesund.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Hundekrankheiten, die durchaus auch beim Deutschen Pinscher auftreten können. Dazu zählt insbesondere Hüftdysplasie, auf die für die Zucht vorgesehene Tiere verbindlich getestet werden müssen.
Zudem können Deutsche Pinscher gelegentlich unter Augenkrankheiten oder Dilute (Verblassen der Fellfarbe aufgrund eines Gendefekts) leiden.
Eine weitere mögliche Erbkrankheit, die beim Deutschen Pinscher zum Teil vorkommt, ist die von-Willebrand-Krankheit. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Blutgerinnungsstörung, die bei Verletzungen je nach Schwere zu einem massiven Blutverlust führen kann.
Als Schutz vor hohen Behandlungskosten empfehlen wir für den Deutschen Pinscher den Abschluss einer Hundekrankenversicherung.
Der Deutsche Pinscher im Miniaturformat
Mit dem Zwergpinscher gibt es eine deutlich kleinere Version des Deutschen Pinschers. Der Zwergpinscher ist eine eigenständige Rasse und gleicht seinem großen Verwandten optisch nahezu komplett.
Allerdings erreicht der Rehpinscher, wie der Zwergpinscher auch genannt wird, lediglich eine Schulterhöhe von maximal 30 Zentimetern und ein Gewicht von höchstens sechs Kilogramm.