Beim Berner Sennenhund handelt es sich um eine große Hunderasse aus der Schweiz. Die kräftigen Tiere dienten ursprünglich als Arbeitshunde für das Ziehen von Lasten oder das Hüten von Schafen. Dank ihres gutmütigen und treuen Charakters haben sie sich allerdings längst über die Landesgrenzen hinaus zu beliebten Familienhunden entwickelt.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- FCI: Gruppe 2, Sektion 3, Standard Nr. 45 (ohne Arbeitsprüfung)
- Lebenserwartung: 6 – 9 Jahre
- Herkunft: Schweiz
- Größe: Rüden 64 – 70 cm, Hündinnen 58 – 66 cm
- Gewicht: Rüden 38–50 kg, Hündinnen 36–48 kg
- Farben: Schwarz, rotbraun, weiß (dreifarbig)
- Charakter: gutmütig, ausgeglichen, wachsam, furchtlos, anhänglich
Herkunft und Geschichte des Berner Sennenhundes
Der Berner Sennenhund ist ein klassischer Arbeitshund und stammt ursprünglich aus dem Schweizer Kanton Bern. Dort wurde er vor allem als Zugtier, Wachhund sowie Hütehund für Schafe eingesetzt.
Da er sich insbesondere im Dorf Dürrbach großer Beliebtheit erfreute, wurde er zunächst nicht Berner Sennenhund, sondern Dürrbächler genannt. Im Jahr 1904 wurden die imposanten Tiere erstmals auf der internationalen Hundeschau in Bern ausgestellt.
Dort fanden sie großen Anklang, weshalb im Anschluss daran mit der gezielten Reinzucht begonnen wurde. In Deutschland startete die erste Zucht des Berner Sennenhundes im Jahr 1919.
Heute sind die vielseitigen Vierbeiner, die von der FCI in Gruppe 2, Sektion 3 (Schweizer Sennenhunde) geführt werden, unter anderem beliebte Rettungs- und Familienhunde.
Beschreibung des Berner Sennenhundes
Wie bei vielen großen Hunderassen ist die Lebenserwartung mit gerade einmal sechs bis neun Jahren leider auch beim Berner Sennenhund recht kurz.
Trotz seines stämmigen Körperbaus ist das Erscheinungsbild des Berner Sennenhundes ausgewogen. Neben seiner Widerristhöhe von bis zu 70 Zentimetern sorgen insbesondere seine breite Brust und sein großer Kopf für ein beeindruckendes Erscheinungsbild.
Berner Sennenhunde haben einen deutlichen Stop sowie einen kräftigen Fang. Ihre Lefzen und ihr Nasenschwamm sind schwarz, was für einen farblichen Kontrast zum weißen Fell an ihrer Schnauze sorgt. Die Augen sind mandelförmig und dunkel und die hoch angesetzten Ohren mittelgroß.
Das lange Fell des Berner Sennenhundes ist stets dreifarbig. Die schwarze Grundfarbe wird von weißen Abzeichen an der Brust, im Gesicht und an den Pfoten sowie braunrotem Brand an den Seiten der Brust, um die Augen, an den Läufen und an den Backen begleitet.
Wesen des Berner Sennenhundes
Die imposante Größe des Berner Sennenhundes täuscht leicht über seinen gutmütigen Charakter hinweg. Der Berner Sennenhund gilt als wachsam und furchtlos. Gleichzeitig ist er jedoch auch ausgeglichen und lässt sich nicht leicht aus der Ruhe bringen.
Zudem baut er eine ausgesprochen enge Bindung zu seiner Familie auf und erweist sich im Alltag als äußerst anhänglicher Begleiter. Aus diesem Grund sollte ein Berner Sennenhund keinesfalls in einem Zwinger gehalten werden, wo er keinen ausreichenden Kontakt zu seinen Besitzern haben kann.
Trotz seines generell sehr freundlichen Wesens ist es jedoch gerade bei einem männlichen Berner Sennenhund wichtig, ihn mit der notwendigen Konsequenz zu erziehen. Im Normalfall klappt das aber sehr gut.
Mögliche Einsatzbereiche für Berner Sennenhunde
Der Berner Sennenhund erweist sich als äußerst vielseitig und gibt unter anderem einen ausgezeichneten Fährten- oder Rettungshund ab.
Darüber hinaus eignet er sich sehr gut für Familien mit Kindern, denen er in der Regel liebevoll begegnet. Allerdings sollten sich angehende Halter darüber im Klaren sein, dass ein Berner Sennenhund viel Bewegung braucht und auch spielerisch beschäftigt werden möchte.
Sportarten wie Agility, bei denen es auf eine gute Beweglichkeit ankommt, sind dafür aufgrund seiner Größe aber natürlich nicht geeignet. Zudem gilt es im Sommer bei körperlichen Aktivitäten etwas kürzer zu treten, da der Berner Sennenhund wegen seines langen Fells schnell überhitzen kann.
Berner Sennenhund Krankheiten
Leider zählt der Berner Sennenhund zu jenen Hunderassen, die mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben.
Insbesondere für die folgenden Krankheiten besteht beim Berner Sennenhund ein erhöhtes Risiko:
- Hüft- und Ellbogendysplasie verursachen einen übermäßigen Verschleiß der betroffenen Gelenke, was bei daran erkrankten Tieren zu starken Schmerzen und einer zunehmenden Einschränkung der Beweglichkeit führt.
- Eine Magendrehung ist ein lebensgefährlicher Notfall, der bei großen Hunderassen häufig auftritt und der zwingend operativ behandelt werden muss.
- Bei Osteochondrosis dissecans (OCD) handelt es sich um eine degenerative Störung bei der Bildung von Knorpel sowie dessen Verknöcherung, die unter anderem Lahmheit zur Folge haben kann.
- Nierenleiden werden oft erst spät erkannt und bedürfen einer lebenslangen Behandlung sowie einer Spezialdiät mit einem reduzierten Gehalt an Proteinen, Natrium und Phosphor.
- Krebserkrankungen zählen bei Berner Sennenhunden schon in einem Alter von vier Jahren überdurchschnittlich oft zu den Todesursachen.
Berner Sennenhunde wachsen sehr schnell
Berner Sennenhunde bleiben nicht lange kleine niedliche Welpen, sondern wachsen sehr schnell heran. Ihre volle Körpergröße erreichen sie ungefähr zwischen ihrem 12. und 18. Lebensmonat.
Da der Bewegungsapparat bei jungen Hunden noch sehr empfindlich ist und der Berner Sennenhund ohnehin verstärkt zu Gelenkerkrankungen neigt, ist es bei dieser Rasse besonders wichtig, heranwachsende Tiere nicht zu überlasten.