Taurin ist nicht nur eine gängige Zutat vieler Energydrinks, sondern darüber hinaus auch für die Gesundheit von Hunden essentiell. Ein dauerhafter Mangel kann schwerwiegende Folgen haben und zu ernsten Erkrankungen führen. Welche Aufgaben Taurin im Körper hat, wie Ihr Hund damit versorgt wird und ob eine Nahrungsergänzung notwendig ist, erfahren Sie im Folgenden.
Das Wichtigste im Überblick
- Die Aminoethansulfonsäure Taurin erfüllt diverse wichtige Funktionen und wird unter anderem für das Wachstum und die Herzgesundheit benötigt.
- Ein Mangel an Taurin kann bei Hunden diverse Beschwerden auslösen und zum Beispiel zu Herzkrankheiten wie DCM führen.
- Taurin ist in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch enthalten und kann von den meisten Hunden in ausreichender Menge selbst gebildet werden.
- In bestimmten Situationen kann die zusätzliche Gabe als Nahrungsergänzung zur Vermeidung eines Taurinmangels sinnvoll sein.
Was ist Taurin?
Bei Taurin handelt es sich um eine Aminoethansulfonsäure, die entsteht, wenn die Aminosäure Cystein abgebaut wird. Taurin ist unter anderem für das Zentrale Nervensystem sowie das Wachstum der Muskulatur wichtig. Davon abgesehen braucht sie der Körper des Hundes, um Gallensäure bilden zu können. Weitere Aufgaben von Taurin sind zum Beispiel:
- Förderung der Durchblutung
- Unterstützung der Herzgesundheit
- Förderung der Fertilität
- Unterstützung der Sehkraft
Taurin für die Herzgesundheit des Hundes
Anhand der zahlreichen Funktionen dürfte schnell klar werden, dass eine ausreichende Versorgung mit Taurin für Ihren Hund lebenswichtig ist. Im Falle eines Taurinmangels steigt nicht zuletzt auch die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems stark an. Hunde können dann unter anderem an DCM erkranken. Die Abkürzung steht für dilatative Kardiomyopathie. DCM ist bei Hunden weit verbreitet und führt dazu, dass sich die Herzkammern vergrößern. Dadurch ist der Herzmuskel irgendwann nicht mehr dazu fähig, Blut in ausreichender Menge durch den Körper zu pumpen.
Wie kommt es bei Hunden zu einem Taurinmangel?
Im Unterschied zu Katzen sind Hunde normalerweise dazu fähig, Taurin in ausreichender Menge selbst zu bilden. Das scheint aus bislang nicht eindeutig geklärten Gründen allerdings nicht auf alle Hunde zuzutreffen. Manche Hunderassen sind überdurchschnittlich oft von einem Taurinmangel und den damit verbundenen Folgen betroffen. Zu den in dieser Hinsicht gefährdeten Rassen zählen beispielsweise der Dobermann, der Golden Retriever und der Neufundländer.
Symptome eines Tauringmangels beim Hund
Liegt bei einem Hund ein Mangel an Taurin vor, kann sich das durch verschiedene Symptome äußern. Dazu zählen unter anderem Schwäche und Abgeschlagenheit, verstärktes Hecheln, Husten und Gewichtsverlust. Außerdem kann ein Taurinmangel beim Hund auf Dauer die Sehkraft beeinträchtigen und bei Welpen Wachstumsstörungen verursachen. Sollten Sie bei Ihrem Vierbeiner entsprechende Symptome feststellen, ist ein zeitnaher Tierarztbesuch selbstverständlich unerlässlich. Der Veterinär kann den Taurinspiegel im Blut messen und so herausfinden, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt.
Brauchen Hunde Taurin als Nahrungsergänzung?
Taurin kommt von Natur aus in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch vor und ist somit auch in Hundefutter enthalten. Einige Hersteller fügen ihrem Futter sogar noch zusätzliches Taurin hinzu, um einen Mangel auch bei dafür anfälligen Hunderassen zu vermeiden. Aus diesem Grund und wegen der Fähigkeit, Taurin selbst zu bilden, ist eine Nahrungsergänzung bei den meisten Hunden nicht zwingend notwendig. Allerdings kann sich die zusätzliche Gabe durchaus positiv auf die Herzgesundheit auswirken.
Das gilt vor allem dann, wenn der Tierarzt bei Ihrem Hund einen Taurinmangel diagnostiziert hat oder der Vierbeiner an einer Krankheit wie DCM leidet. Die Dosierung richtet sich dabei nach der Größe und dem Gewicht des Tieres. Sie bewegt sich in der Regel zwischen 500 mg und 2 g täglich.
Taurin für Hunde: Risiken und Nebenwirkungen?
Eine Überdosierung von Taurin gilt im Allgemeinen als unbedenklich. Sie müssen daher bei Ihrem Hund normalerweise keine Nebenwirkungen befürchten, wenn Sie sich für eine unterstützende Nahrungsergänzung mit Taurin entschieden haben. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass Sie Ihrem Vierbeiner beliebig viel Taurin verabreichen sollten. Achten Sie trotz der nach aktuellem Kenntnisstand nicht vorhandenen Risiken auf eine angemessene Dosierung.
Fazit
Wie Sie sehen, ist ein Taurinmangel auch bei Hunden durchaus möglich. Die Folgen eines solchen Mangels reichen von Abgeschlagenheit bis hin zu Herzerkrankungen und Störungen des Wachstums. Unter Umständen kann die zusätzliche Gabe von Taurin als Nahrungsergänzung daher durchaus sinnvoll sein. Sprechen Sie am besten mit dem Tierarzt, wenn Sie der Meinung sind, dass bei Ihrem Hund ein Taurinmangel besteht.