Wer sich näher mit dem Verhalten von Hunden beschäftigt, wird dabei schnell feststellen, wie viel sich aus der Körpersprache und einzelnen Verhaltensweisen ablesen lässt. Von Gähnen über Niesen bis hin zu Bellen gibt es unzählige Signale, mit denen Hunde sowohl untereinander als auch mit ihren Besitzern kommunizieren. Dazu gehört auch vorsichtiges Knabbern. Was das zu bedeuten hat und ob Du Deinem Vierbeiner dieses Verhalten abgewöhnen solltest? Lass es uns herausfinden!
Das Wichtigste auf einen Blick
- Hunde haben einen natürlichen Kautrieb, der aufgrund von Unterforderung und Stress gelegentlich Überhand nehmen kann.
- Leichtes Knabbern ist ein Zeichen der Zuneigung und wird bei Hunden untereinander unter anderem auch zur Fellpflege genutzt.
- Schnappen oder ‚Zwicken‘ ist unter Hunden ein absolutes Tabu und sollte daher unbedingt unterbunden werden.
Hunde haben einen natürlichen Kautrieb
Auf Gegenständen zu kauen, gehört zum natürlichen Kautrieb. Bei manchen Hunden ist dieses Verhalten besonders ausgeprägt. Beachte aber: Langeweile und Stress können das (An-)Knabbern verstärken und aus dem Instinkt eine Gewohnheit machen.
Mit artgerechter Auslastung sowie geeigneten Kaugegenständen – wie Kausnacks und Kauspielzeug – sorgst Du dafür, dass das Verhalten nicht Überhand nimmt und Dein Vierbeiner keine Couch, Stuhlbeine oder gar Deine neuen Schuhe zerstört.
Knabbern als Zeichen der Zuneigung
Normalerweise hat das Knabbern eines Hundes an seinem Besitzer nichts mit dem angeborenen Kautrieb zu tun. Es ist eher ein Zeichen der Zuneigung, zumindest wenn Dein Vierbeiner sanft knabbert.
Dieses Verhalten kann man auch bei Hunden untereinander beobachten. Dort dient das vorsichtige Knabbern der Rangfestigung innerhalb des Rudels sowie zur Beruhigung und zur Fellpflege. Normalerweise knabbern dabei stets rangniedere Tiere an ihnen übergeordneten Artgenossen.
Wenn Dein Hund vorsichtig an Dir knabbert, ohne dass er Dir dabei wehtut, kannst du beruhigt sein und das Verhalten als Kompliment sehen. Dein Vierbeiner möchte Dir gerne zeigen, dass er Dich mag, als Ranghöheren akzeptiert und Du bekommst auch noch eine richtige “Fellpflege”.
Wann Knabbern bei Hunden zum Problem wird
Zusammengefasst: Knabbern bei Hunden sollte nicht schmerzhaft sein und ist in diesem Falle kein Problem. Schnappt Dein Vierbeiner jedoch fester zu, solltest Du das Verhalten genauer im Auge behalten. Immerhin haben Hunde je nach Rasse eine enorme Beißkraft, mit der schnell ernsthafte Verletzungen entstehen können.
Zwicken oder Schnappen ist daher eine Verhaltensweise, die Du sofort angehen solltest. Jetzt heisst es: direkt eingreifen, konsequent sein und zeitnah überlegen – Was könnte der Grund für das Verhalten sein?
Gerade bei sehr anspruchsvollen Hunderassen, wie zum Beispiel dem Malinois (Belgischer Schäferhund), ist dieses Verhalten oft ein Anzeichen für Unterforderung. Aktivitäten wie Hundesport, sehr regelmässiges Training und mehr mentale Herausforderungen können dabei helfen, dem ungewünschten Verhalten entgegenzuwirken. Sei in jedem Fall auch offen für den Rat und die Hilfe eines Hundetrainers. Lass Dich gegebenenfalls vom Tierarzt zu professionellen Trainern beraten.
Wusstest Du, dass 84% der Hundebesitzer innerhalb von zwei Jahren 1.249€ an Tierarztkosten ausgeben?
Fazit
Vorsichtiges Knabbern bei Hunden ist in der Regel ganz normal, denn Dein Vierbeiner will Dir gerne seine Zuneigung zeigen. Wenn er Dir dabei nicht wehtut und es Dich nicht stört, kannst Du ihn bedenkenlos ‚pflegen‘ lassen.
Schnappen ist ganz klar ein anderes Verhalten und sollte ebenso unterbunden werden wie das unerwünschte Herumkauen auf nicht dafür vorgesehenen Gegenständen. Eine bedarfsgerechte Auslastung, genug Aufmerksamkeit und Alternativen wie Kausnacks oder Kauspielzeug können in dieser Situation helfen. Bei Bedarf solltest Du nicht zögern, Rat bei einem erfahrenen Hundetrainer zu suchen.