Genau wie Menschen verlieren auch Hunde jeden Tag Haare, die im Normalfall durch eine vergleichbare Anzahl neuer Haare ersetzt werden. Nimmt der Haarausfall beim Hund jedoch Überhand, kann es vorkommen, dass das Fell zunehmend dünner wird und sich mit der Zeit sogar kahle Stellen bilden.
Warum Sie Haarausfall bei Ihrem Hund ernst nehmen sollten, welche Ursachen für den übermäßigen Fellverlust infrage kommen und was dagegen hilft, erfahren Sie im Folgenden.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Bei Hunden im Fellwechsel ist Haarausfall vollkommen normal und ungefährlich.
- Übermäßiger Haarverlust kann bei Hunden zahlreiche gesundheitliche sowie ernährungsbedingte Ursachen haben.
- Bei unklaren Auslösern sollte stets ein Tierarzt aufgesucht werden, sodass mögliche Erkrankungen rechtzeitig behandelt werden können.
- In den meisten Fällen verschwindet der Haarausfall, sobald seine Ursache beseitigt wurde.
Haarausfall bei Hunden während des Fellwechsels
Die meisten Hunderassen wechseln zweimal jährlich ihr Fell. Der sogenannte Fellwechsel findet im Frühjahr sowie im Herbst statt und dient dem Vierbeiner dazu, sich an die jeweils herrschenden Witterungsbedingungen anzupassen. Während des Fellwechsels verlieren Hunde in wenigen Wochen sehr viele Haare, wobei der Haarausfall im Frühjahr meist stärker ausfällt, da das Winterfell deutlich dichter ist.
Der durch den Fellwechsel des Hundes verursachte Haarausfall mag für Sie als Halter zwar lästig sein. Er lässt sich jedoch nicht vermeiden und stellt auch keinen Grund zur Sorge um die Gesundheit des Vierbeiners dar.
Weitere mögliche Gründe für Haarausfall bei Hunden
Leider ist Haarausfall bei Hunden nicht immer harmlos. Denn es kann durchaus auch sein, dass gesundheitliche Probleme wie Parasiten, Krankheiten oder auch ein Nährstoffmangel zu einem übermäßigen Fellverlust führen.
Hormonelle Störungen als Ursache für Haarausfall bei Hunden
Hormonelle Störungen sind eine weitere mögliche Ursache für übermäßigen Haarausfall. Infrage kommt in diesem Fall zum Beispiel eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Morbus Cushing. Davon abgesehen können mitunter auch Änderungen des Hormonhaushaltes nach einer Trächtigkeit oder einer Kastration Haarverlust auslösen.
Hautpilz als Ursache für Haarausfall beim Hund
Hautpilz ist für Hunde sehr unangenehm. Zudem ist er hochgradig ansteckend und oft nur schwer zu behandeln. Leidet ein Hund an Hautpilz, führt das insbesondere zu starkem Juckreiz und Entzündungen der Haut. Darüber hinaus kann es bei betroffenen Hunden allerdings auch zu Haarausfall kommen, der oft kreisförmig ist.
Haarausfall bei Hunden mit Parasiten
Neben Hautpilzen können auch weitere Parasiten bei Hunden zu Hautproblemen und Haarausfall führen. Das gilt nicht nur für Ektoparasiten wie Milben oder Flöhe, sondern durchaus auch für Darmparasiten. Denn ein massiver Befall mit Würmern oder Giardien führt bei betroffenen Tieren zu einem Nährstoffmangel, der unter anderem auch einen übermäßigen Haarverlust mit sich bringen kann.
Haarausfall bei Hunden aufgrund von Fütterungsfehlern
Neben Krankheiten und Parasiten können mitunter auch Fütterungsfehler zu Haarausfall bei Hunden führen. Das gilt vor allem im Falle einer nicht beachteten Futtermittelallergie. Betroffene Hunde vertragen einzelne Bestandteile ihres Futters nicht und leiden an starkem Juckreiz, den sie durch übermäßiges Kratzen zu lindern versuchen. Das führt über kurz oder lang sehr häufig zu kahlen Bereichen.
Abgesehen von Futtermittelallergien kann sich allerdings auch ein Nährstoffmangel, der gerade bei unsachgemäßem Barfen keine Seltenheit ist, bei Hunden in Form von Haarausfall bemerkbar machen.
Haarausfall bei Hunden kann ein Fall für den Tierarzt sein
Sofern Sie den Fellwechsel als Ursache ausschließen können, müssen Sie davon ausgehen, dass der Haarausfall bei Ihrem Hund auf ein Problem mit der Gesundheit hindeutet. Es ist daher ratsam, möglichst zeitnah bei einem Tierarzt vorstellig zu werden.
Immerhin kann es durchaus sein, dass Ihr Vierbeiner dringend behandelt werden muss, da ansonsten noch weitaus ernstere Beschwerden auftreten können. Eine frühzeitige Diagnose des Auslösers hilft daher möglicherweise nicht nur dabei, dem Haarausfall beim Hund entgegenzuwirken, sondern kann vielleicht sogar bleibende Schäden vermeiden.
Haarverlust bei Hunden behandeln
Mit welchen Behandlungsmaßnahmen sich dem Haarausfall bei Ihrem Hund entgegenwirken lässt, ist in erster Linie von der genauen Ursache des Fellverlustes abhängig. Denn es macht natürlich einen großen Unterschied, ob Ihr Vierbeiner zum Beispiel an Hautpilz leidet, die Funktionsfähigkeit seiner Nieren beeinträchtigt ist oder vielleicht auch eine Futtermittelallergie vorliegt.
Um den Haarausfall Ihres Hundes erfolgreich zu behandeln, muss der Veterinär daher zunächst einmal den Auslöser ermitteln. Je nach Diagnose können die Behandlungsmaßnahmen dann zum Beispiel eine Wurmkur, die Nutzung von Antimykotika (Mittel gegen Pilzinfektionen) oder auch einen Futterwechsel beinhalten.
Prognose für Hunde mit Haarausfall
Sofern der Auslöser des Haarverlusts zeitnah diagnostiziert und beseitigt wird, dauert es meist nicht lange, bis die Haare wieder ganz normal nachwachsen. Zum Teil kann es allerdings durchaus auch vorkommen, dass am Körper des Hundes dauerhaft kahle Stellen zurückbleiben.